Nach langen, intensiven Überlegungen mussten die Verantwortlichen des WTSV-Organisationsteams, geführt von Präsident Hermann Götz und Vizepräsident Wolfgang Eliasch, schweren Herzens dem WTSV-Präsidium mitteilen, die Durchführung der Austrian Open Championships nicht mehr fortführen zu können.
Erlauben Sie uns einen Rückblick auf eine 26-jährige Turniergeschichte:
1994 wurde die 1. AOC in der Wiener Stadthalle durchgeführt. Die Premiere gelang, die Atmosphäre und die Bedingungen für die Sportler:innen, sowie die Gastfreundschaft für Funktionär:innen und Gäste warben für sich und brachten den AOC rasch ihren guten Ruf im In- und Ausland. Die Zahl an teilnehmenden Paaren stieg von Jahr zu Jahr. Der Enthusiasmus und der Einsatz aller Funktionär:innen waren enorm und, trotz wachsender Erschwernisse seitens der Stadthalle, stets ungebrochen. Durch die im Laufe der Jahre ständig steigenden Kosten und erhöhten Anforderungen auch seitens des Weltverbandes waren die AOC kaum mehr zu finanzieren und konnten nur durch private Initiative am Leben gehalten werden.
Nach 19 Jahren wagten die Veranstalter einen Neubeginn, der Veranstaltungsort wurde für die 20. AOC nach Schwechat verlegt. Das Multiversum, eine Halle, die für das Organisationsteam eigentlich keine Wünsche offen ließ und auch Sportler:innen ein besonderes Flair bot, konnte sehr bald die Ressentiments, nicht mehr im Zentrum der Stadt Wien zu sein, ausräumen. Es gab hervorragende Bedingungen – zwei Hallen, einen perfekt gelegenen VIP-Raum, großräumige Garderoben und eine dankenswert starke Unterstützung seitens der Stadt Schwechat. Das alles stellte die Austrian Open auch finanziell auf eine solide Basis.
Es hätte so schön sein können!!
Nach vier Jahren stand plötzlich die 2. Halle nicht mehr zur Verfügung, was eine starke Beeinträchtigung für die Veranstaltung bedeutete. Jede Veranstaltung lebt von und finanziert sich durch die Anzahl der Teilnehmer:innen und Zuschauer:innen. Die Austrian Open sahen sich nun mit einem Rückgang auf fast die Hälfte konfrontiert.
Letztendlich entschloss sich die Stadt Schwechat das gesamte Multiversum zu verkaufen. Aus wirtschaftlichen Gründen nahmen die neuen Besitzer eine Umstrukturierung der Halle vor. Das bedeutete für die Veranstalter:
- Die Technik wurde ausgelagert, höhere Kosten durch zusätzliche Fremdfirmen
- Höhere Mieten mit zum Teil unverbindlichen Angaben
- Keine langfristige Termingarantie durch den neuen Betreiber
- Wegfall der Unterstützung durch die Stadt Schwechat
An weiteren Erschwernissen sind zu nennen:
- Steigende Anforderungen seitens des Weltverbandes
- Steigende TV-Produktionskosten
- Zunehmende Schwierigkeit bei der Rekrutierung von ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und damit erhöhter Bedarf an zu bezahlenden Leistungen
Die deutlich erschwerten Rahmenbedingungen, die Pandemie und der dreijährige Stillstand ließen das organisatorische und finanzielle Risiko der Hauptverantwortlichen in eine Höhe steigen, das nicht mehr zu verantworten ist.
- Zunehmende Schwierigkeit bei der Rekrutierung von ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen und damit erhöhter Bedarf an zu bezahlenden Leistungen
Die deutlich erschwerten Rahmenbedingungen, die Pandemie und der dreijährige Stillstand ließen das organisatorische und finanzielle Risiko der Hauptverantwortlichen in eine Höhe steigen, das nicht mehr zu verantworten ist.
Somit sind 26 Erfolgsjahre der Austrian Open Championships leider Geschichte geworden.
Wir bedanken uns herzlichst
- bei den teilnehmenden Paaren und Weltmeister:innen für viele unvergessliche emotionale Momente
- bei unseren Zuschauer:innen für die langjährige Treue
- bei allen Funktionär:innen im In- und Ausland für die Wertschätzung
- bei allen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen für den unermüdlichen Einsatz
- bei der Stadt Schwechat für die Gastfreundschaft und Unterstützung
- bei den Sponsoren
- beim ÖTSV für die internationale Promotion und finanzielle Förderung
und last but not least beim WTSV-Präsidium für das langjährige Vertrauen!
Das Team der Austrian Open Championships